Erste Handlungen nach einem Verkehrsunfall: So handeln Sie richtig

1. Anhalten und Unfallort sichern

Nach einem Unfall ist das sofortige Anhalten Pflicht. Das Verlassen der Unfallstelle ohne Kontaktaufnahme kann rechtliche Konsequenzen nach § 142 StGB mit sich bringen. Bei kleineren Vorfällen, wie Parkremplern, informieren Sie die Polizei, falls der andere Beteiligte nicht erreichbar ist. Ein Zettel unter dem Scheibenwischer genügt nicht. Schalten Sie die Warnblinkanlage ein, tragen Sie Ihre Warnweste und positionieren Sie das Warndreieck in sicherem Abstand zur Unfallstelle. Je nach Verkehr und Ort kann dieser zwischen 50 Metern (in der Stadt) und bis zu 400 Metern (auf Autobahnen) variieren.

2. Erste Hilfe leisten und Notruf verständigen

Beurteilen Sie schnell die Situation. Sind Personen verletzt? Wer benötigt am dringendsten Hilfe? Leisten Sie Erste Hilfe und kontaktieren Sie den Notdienst oder bitten Sie andere um Unterstützung.

3. Ansprechen von Zeugen

Wenn nach dem Unfall Zeugen vor Ort sind, ist es wichtig, diese direkt anzusprechen. Zeugen können eine neutrale Perspektive auf den Unfallhergang bieten und bei späteren Unstimmigkeiten oder rechtlichen Auseinandersetzungen von entscheidender Bedeutung sein. Bitten Sie sie, kurz zu bleiben, und notieren Sie sich ihre Kontaktdaten. Diese können Namen, Adresse und Telefonnummer umfassen. Bedanken Sie sich bei den Zeugen für ihre Bereitschaft zu helfen. Im Falle von rechtlichen Schritten kann die Aussage eines Zeugen oft klare Klarheit über den tatsächlichen Unfallhergang bringen und Ihre Position stärken.

4. Austausch von Kontaktinformationen und detaillierte Unfallaufzeichnung

Sobald die Lage gesichert ist, tauschen Sie Personalien aus und dokumentieren Sie den Unfallhergang. Hierfür können Sie den GetRight-Unfallaufnahmebogen verwenden. Download: Unfallaufnahmebogen in den Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Holländisch). Wichtig ist auch immer, dass sie entsprechende Fotos vor Ort von der Unfallstellung machen, so kann im Falle von Streitigkeiten eine bessere Beweislage herrschen.

5. Hinzuziehung der Polizei bei unsicheren Beweislagen

Falls Sie unsicher bezüglich der Unfallsituation sind oder Zweifel an der Beweislage haben, zögern Sie nicht, die Polizei zu kontaktieren. Ein detaillierter Polizeibericht kann später von einem Anwalt genutzt werden, um Ihre Ansprüche durchzusetzen.

6. Verzicht auf voreilige Schuldeingeständnisse

Äußern Sie sich nicht vorschnell zur Schuldfrage und vermeiden Sie Aussagen, die als Schuldanerkenntnis gewertet werden könnten.

7. Einbindung eines spezialisierten Verkehrsanwalts vor Meldung an die Versicherung

Bevor Sie den Schaden Ihrer Versicherung melden, konsultieren Sie einen Verkehrsanwalt. Ein Experte auf diesem Gebiet wird Ihnen nicht nur beim Verfassen der Schadensmeldung helfen, sondern auch die weiteren Schritte mit Ihnen besprechen. Bei GetRight sind wir gerne für Sie da. Kosten:Beachten Sie: Wenn Sie nicht am Unfall schuld sind, muss die gegnerische Versicherung die Anwaltskosten übernehmen.

Jetzt Verkehrsunfall kostenfrei melden

Bundesgerichtshof empfiehlt bei Unfall einen Fachanwalt für Verkehrsrecht

Bundesgerichtshof sieht die Regulierung durch einen Fachanwalt für Verkehrsrecht als notwendig an. Az. VI ZR 45/19 Wir sind Ihr Partner!

Der Bundesgerichtshof hat hier ausgeführt: 

"Es könne schon ganz grundsätzlich nicht länger davon ausgegangen werden, dass es (jedenfalls bei der Beteiligung von zwei Fahrzeugen bei einem Verkehrsunfall) überhaupt so etwas wie einen einfach gelagerten Verkehrsunfall gebe (…), jedenfalls die sich daraus ergebenden Folgediskussionen zur Schadenshöhe (insbes. Nutzungsausfall, Mietwagenkosten, Sachverständigenkosten etc.) derart vielschichtig und komplex seien, dass ganz grundsätzlich die Einschaltung eines Rechtsanwalts regelmäßig erforderlich sei. Es könne von keiner noch so geschäftsgewandten Partei erwartet oder vorausgesetzt werden, dass sie einen Überblick über die namenlose Fülle von Rechtsprechungsansichten, die quer durch die Bundesrepublik Deutschland hinweg vertreten würden, besitze und diese auf den jeweiligen Fall zutreffend anwenden könne. So fern, wie hier, nicht ersichtlich sei, dass beim Geschädigten zumindest die gleichen Kenntnisse wie bei einem Fachanwalt für Verkehrsrecht vorlägen, erscheine die Beauftragung eines Rechtsanwalts grundsätzlich als erforderlich.“

Schritte bei der Unfallabwicklung  So handeln Sie richtig

1. Beauftragen Sie einen Experten 

Wenn Sie in einen Verkehrsunfall verwickelt sind, sollten Sie nicht blind darauf vertrauen, dass die Versicherung des Unfallverursachers Ihnen automatisch alles erstattet, was Ihnen rechtlich zusteht. Auch wenn der Unfallgegner die Verantwortung übernommen und den Schaden seiner Versicherung gemeldet hat, gibt es oft Unterschiede in der Schadensabwicklung.

Es ist keine Seltenheit, dass Versicherungsgesellschaften versuchen, die Schadenssumme zu reduzieren. Aber wenn der Unfall nicht durch Sie verursacht wurde, sind Sie nicht nur berechtigt, den vollen Schadensersatz zu erhalten, sondern auch die Anwaltskosten erstattet zu bekommen.

Bei unklaren oder umstrittenen Haftungsfragen ist es umso wichtiger, einen versierten Fachanwalt für Verkehrsrecht an Ihrer Seite zu haben.

Investieren Sie nicht in den Verlust von Ansprüchen. Vertrauen Sie von Anfang an auf unsere Fachanwälte für Verkehrsrecht. Wir sind vertraut mit den gängigen Unfallszenarien und wissen, wie Versicherungen agieren. Durch unsere regelmäßige Weiterbildung können wir mit den Spezialisten der gegnerischen Haftpflichtversicherung auf gleicher Ebene verhandeln und stellen sicher, dass Ihre Rechte vollständig gewahrt werden. Bei komplexeren Fällen, in denen möglicherweise eine Teilschuld vorliegt, navigieren wir effizient durch die Prozesse, um für Sie das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

2. Schadenminderungspflicht

Nach einem Verkehrsunfall oder einem anderen Schadenereignis steht man oft vor einer Reihe von Entscheidungen. Eine dieser Pflichten, die häufig übersehen oder missverstanden wird, ist die Schadenminderungspflicht. Sie ist in vielen Rechtssystemen verankert und verlangt von Geschädigten, nach einem Schaden aktiv Maßnahmen zu ergreifen, um die Folgekosten so gering wie möglich zu halten.

Was bedeutet das konkret?

Wenn Sie beispielsweise nach einem Verkehrsunfall Ihr beschädigtes Fahrzeug in einer teuren Werkstatt reparieren lassen, obwohl eine qualitativ gleichwertige und günstigere Alternative verfügbar wäre, könnten Sie gegen Ihre Schadenminderungspflicht verstoßen. Der Grundgedanke dahinter ist einfach: Jeder Geschädigte soll sich so verhalten, als ob er den Schaden selbst tragen müsste. Dies verhindert unnötige Ausgaben und sorgt für eine faire Verteilung der Kosten.

Allerdings bedeutet die Schadenminderungspflicht nicht, dass Sie als Geschädigter auf Rechte verzichten oder unzumutbare Anstrengungen unternehmen müssen, um die Kosten zu senken. Es geht lediglich darum, willkürliche oder unverhältnismäßig hohe Kosten zu vermeiden.

Wichtig ist auch zu verstehen, dass bei einem Verstoß gegen die Schadenminderungspflicht der Schadensersatzanspruch nicht völlig verfällt. Vielmehr kann der Ersatzanspruch in dem Maße reduziert werden, wie es bei Beachtung der Pflicht möglich gewesen wäre.

Zusammenfassend ist die Schadenminderungspflicht eine wesentliche Verantwortung nach einem Schaden. Es liegt in Ihrem Interesse, sich über Ihre Rechte und Pflichten in solchen Situationen gut zu informieren, um sowohl Ihre Interessen als auch die rechtlichen Anforderungen optimal zu berücksichtigen.

3. Vermeiden von laufenden Kosten

Nach einem Unfallereignis können schnell verschiedene laufende Kosten entstehen. Dazu zählen beispielsweise Standkosten für das beschädigte Fahrzeug, Mietwagenkosten, während Ihr Auto in der Werkstatt ist, oder sogar Lagerkosten für ersetzte Teile. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass diese Kosten schnell ansteigen können und in der Summe beträchtlich werden, je länger sie anfallen.

Ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Situation verlangt, dass Sie solche laufenden Kosten so gering wie möglich halten. Dies bedeutet nicht nur, Angebote und Dienstleister sorgfältig auszuwählen, sondern auch, schnell und effizient zu handeln. Wenn Sie wissen, dass Ihr Auto für eine bestimmte Zeit nicht fahrbereit ist, prüfen Sie die Möglichkeit, auf andere Verkehrsmittel umzusteigen anstatt direkt einen Mietwagen zu buchen. Wenn Standkosten anfallen, weil Ihr Auto auf einem Abschlepphof steht, setzen Sie alles daran, es so schnell wie möglich in eine Werkstatt oder an einen anderen geeigneten Ort zu bringen.

Ein bewusstes Management dieser Kosten zeigt nicht nur Ihre Verantwortung gegenüber der Schadenminderungspflicht, sondern schützt Sie auch vor unerwarteten finanziellen Belastungen. Es ist immer ratsam, sowohl Ihre eigenen Interessen im Blick zu haben als auch die allgemeinen rechtlichen Anforderungen zu berücksichtigen. Wir helfen Ihnen dabei Ihre Rechte durchzusetzen.

Ihre Rechte

Ihre Rechte als Geschädigter: Nach einem Verkehrsunfall haben Sie Anspruch auf Schadensersatz und unter Umständen Schmerzensgeld. Dies sind nicht nur Rechte, sondern auch Möglichkeiten, finanzielle Einbußen auszugleichen.

Effektive Durchsetzung: Die Unfallregulierung kann kompliziert sein. Bei GetRight sorgen wir dafür, dass Ihre Ansprüche effektiv durchgesetzt werden, und halten Sie über jeden Schritt informiert.

Der Vorteil eines Anwalts

Der Wert eines Verkehrsrechtsanwalts bei Unfällen

Schutz vor Unterbewertung: Versicherungen können versuchen, die Auszahlungen zu minimieren. Ein spezialisierter Rechtsanwalt sorgt dafür, dass Sie fair behandelt werden.

Kein Unfall ohne Anwalt: Mit juristischem Beistand an Ihrer Seite gewährleisten Sie, dass alle Ihre Ansprüche berücksichtigt werden und Sie bestmöglich beraten sind.

Schadensarten

Sachschaden

Was ist zu beachten? Nach einem Unfall können verschiedene Kosten entstehen: Reparaturkosten, Wertminderungen und sogar Kosten für Gutachter. Wir helfen Ihnen dabei, den Überblick zu behalten und alle Ansprüche geltend zu machen.

Personenschaden

Gesundheit ist unbezahlbar: Körperliche Schäden können langfristige Auswirkungen haben. Ob Schmerzensgeld, Behandlungskosten oder Erwerbsschäden: Wir sorgen dafür, dass Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden Priorität haben.

Sofortmaßnahmen nach einem Unfall

Was ist sofort zu tun?

Unfälle sind stressig und oft chaotisch. Denken Sie immer daran, zuerst die Unfallstelle zu sichern und die Polizei zu rufen. Dokumentieren Sie den Unfallort, tauschen Sie Kontaktdaten aus und suchen Sie unverzüglich medizinische Hilfe auf, falls nötig. Im Anschluss sollten Sie sich umgehend an einen spezialisierten Anwalt wenden, um Ihre Rechte zu wahren.